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Ein Viertel des Waldes ist weg

Im Gegensatz zu vielen Wäldern in Warburger Land ist der Germeter Forst in Privatbesitz. Viel besser als in  anderen Waldgebieten ist die Situation nach Stürmen und Dürrejahren bei uns aber auch nicht. Das hat Jan Tillmann, dessen Familie das 60 Hektar große Gebiet gehört, im jüngsten Bezirksausschuss deutlich gemacht.

Als 2007 der Oran Kyrill über Deutschland hinwegfegte, habe es bereits große Schäden vor allem im Bereich des Mühlenwinkels  gegeben. Auch das Sturmtief Friederike 2018 habe dem Forst ordentlich zugesetzt. Die weitaus größten Schäden hätten aber die vergangenen sehr trockenen Sommer und die damit einhergehende Borkenkäferplage angerichtet.

Im Jahr 2018/2019 seien im Germeter Wald 1368 Festmeter Holz angefallen. Schon 2017/2018 seien es 478 Festmeter gewesen. Normalerweise sollen  in dem Forst nur Nadel- und Laubbäume in einer Menge von 230 Festmetern pro Jahr geschlagen werden, um das ökologische Gleichgewicht zu erhalten.

15 Hektar, also ein Viertel  des Waldes, sind verschwunden und müssen wieder aufgeforstet werden. Besonders betroffen sind die Fichten- und Kiefernbestände, die im Germeter Wald immerhin 24 Hektar der Fläche ausmachen. Aber auch die Buchenbestände (insgesamt 16 Hektar) seien an ungünstigen Standorten betroffen.

Vom Ort aus sind die Schäden nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Ein Großteil der betroffenen Flächen befindet sich im Zentrum sowie an der Südseite. Der Wald zeichnet sich durch große Höhenunterschiede aus, was auch die Wiederaufforstung erschwert.

Die Familie Tillmann geht daher davon aus, dass in den kommenden Jahrzehnten mit dem Germeter Wald keine Gewinne zu erzielen sind. Gleichwohl will sie an die Wiederaufforstung gehen, wo das schon machbar und sinnvoll ist. Auch sei noch unklar, welche Bäume in Zukunft noch für welchen Standort als geeignet gelten. Hier müssten die  Ergebnisse von Untersuchungen der Forstexperten berücksichtigt werden, die aber zum Teil noch gar nicht vorliegen.

Jan Tillmann geht davon aus, dass der Germeter Wald in Zukunft ein Mischwald mit verschiedenen Sorten wird. Ein Generationenprojekt. Hinzu komme, dass  eine Wiederaufforstung auch ein finanzieller Kraftakt sei. Pro Hektar fallen je nach Baumart und Lage sowie Arbeitsaufwand kosten von 1500 bis 3000 Euro an, wobei Jan Tillmann nur mit eher geringen Zuschüssen von 100 Euro pro Hektar rechnet.

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